PRESSEMITTEILUNG
Caers und Offringa schreiben Geschichte auf Fuerteventura nach einem epischen Freestyle-Tag beim Windsurf World Cup 2025
25.07.2025 Beitrag von Frank Cassebaum
Yentel Caers (BEL) verteidigt seine Krone mit einer dominanten Leistung, während Sarah-Quita Offringa (ARU) nach einem erbitterten Duell mit Maaike Huvermann (NED) ihren 27. Weltmeistertitel erringt.
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Foto: Podium der Herren im Freestyle-Finale: (1) Yentel Caers (BEL), (2) Jacopo Testa (ITA), und (3) Steven Van Broeckhoven (BEL)
Pájara, 24. Juli 2025 Windsurf – Am siebten Tag des PWA Grand Slam 2025 erlebte Fuerteventura einen atemberaubenden Tag. Starke Winde, spektakuläre Manöver und eine selten gesehene Intensität prägten den Ausgang der Double Elimination im Freestyle. In einer rundum beeindruckenden Show krönte sich Yentel Caers (BEL) mit einer souveränen Titelverteidigung zum Champion, während Sarah-Quita Offringa (ARU) nach einem dramatischen Superfinale gegen Maaike Huvermann (NED) ihren Legendenstatus mit einem weiteren Weltmeistertitel festigte.

Foto: Yentel Caers (BEL) glücklich, nachdem er erfahren hat, dass er neuer Freestyle-Champion auf Fuerteventura ist
Yentel Caers – der unangefochtene König
Der Belgier Yentel Caers (BEL) machte von Anfang an deutlich, dass sein Thron nicht zur Debatte stand. Im Finale gegen Jacopo Testa (ITA) zeigte er sein gesamtes Repertoire – mit Manövern wie dem Spock Culo, Pasko und einem planing Shifty sammelte er beeindruckende 31,1 Punkte in nur dreieinhalb Minuten. Seine Konstanz und Kraft hielten ihn stets in Führung, selbst als Testa mit einem Triple Spock und einem stilvollen Kabikuchi konterte. Am Ende beendete Caers den Heat souverän und zeigte unmissverständlich: Fuerteventura bleibt sein Revier.
In den vorherigen Runden gelang Testa ein brillantes Comeback, indem er in engen Duellen Steven Van Broeckhoven (BEL) und Takumi Moriya (JPN) ausschaltete. Damit bewies er, dass er zu den kreativsten und technisch versiertesten Ridern der Tour gehört.
Lennart Neubauer (GRE), amtierender Weltmeister, erzielte mit 42,5 Punkten die höchste Wertung des gesamten Turniers in seinem Duell gegen Adrien Bosson (FRA) – und zerstreute damit alle Zweifel an seiner Fitness nach einer Verletzung. Auch wenn er das Finale verpasste, war sein Comeback einer der Höhepunkte des Tages. Eine besondere Erwähnung verdienen auch Dieter van der Eyken (BEL), Youp Schmit (NED) und Balz Müller (SUI), die trotz niedriger Punktzahlen oder körperlicher Probleme echten Kampfgeist bewiesen.

Foto: Podium der Damen im Freestyle-Finale: (1) Sarah-Quita Offringa (ARU), (2) Maaike Huvermann (NED), und (3) Lisa Kloster (GER)
Offringa trotzt dem Angriff von Huvermann
Das Duell um den Titel bei den Damen war ein regelrechter Taktikkrieg zwischen zwei Freestyle-Gigantinnen: Sarah-Quita Offringa (ARU) und Maaike Huvermann (NED).
Von Beginn an war klar, dass beide Athletinnen alles auf dem Wasser lassen wollten. Huvermann eröffnete stark mit einem kraftvollen Kono, gefolgt von einem Forward Loop. Offringa konterte mit einem Air Flaka und einem sauberen Kono – allerdings etwas weniger präzise. Die Spannung war greifbar, und das Punktetableau zeigte nur einen minimalen Unterschied.
Im weiteren Verlauf des Finales folgte eine präzise und stilvolle Aktion der nächsten. Offringa brachte ihre ganze Erfahrung ins Spiel und überzeugte mit einem Shaka auf Backbord und einem perfekt ausgeführten Culo – was ihr einen leichten Vorsprung verschaffte. Doch Huvermann ließ nicht locker und konterte mit Spock, Burner und Skopu, wodurch sie die amtierende Meisterin bis an ihre Grenzen drängte.
Zur Hälfte des Heats trennten die beiden nur 0,3 Punkte. Huvermann setzte einen Spock-into-Kono und eine Serie von Funnels, die das Publikum staunen ließen. Offringa schlug mit Forward Loops und weiteren spektakulären Moves zurück. Das technische und mentale Duell erreichte seinen Höhepunkt.
Die Spannung stieg weiter, als Huvermann durch ihren Sieg in der ersten Finalrunde eine Super-Finalrunde erzwang – was bedeutete, dass Offringa in ihrer letzten Chance alles geben musste. In diesem entscheidenden Lauf wurde der Kampf noch erbitterter: Huvermann versuchte mit riskanten Manövern Zeit zu sparen, scheiterte jedoch in entscheidenden Momenten bei Tricks wie dem Duck Jibe, was sie wertvolle Sekunden kostete.
Offringa hingegen bewahrte die Nerven. Zwar hatte auch sie einen Sturz – etwa bei einem missglückten Ponch – doch sie setzte weiterhin Manöver auf höchstem Niveau um, darunter ein Spock Culo und ein Forward Loop, die ihr den entscheidenden Vorsprung verschafften. In den letzten Minuten, bei einer Punktedifferenz von unter zwei Zählern, war die Spannung kaum noch zu überbieten – beide Fahrerinnen zeigten ihr bestes Repertoire.
Letztlich brachten Sarah-Quita Offringa ihre Erfahrung und Ruhe den Sieg in einem dramatischen Finale. Damit sicherte sie sich ihren unglaublichen 16. Weltmeistertitel im Freestyle und insgesamt ihren 27. Weltmeistertitel. Huvermann, obwohl geschlagen, glänzte mit einer phänomenalen Leistung, die sie ganz nah ans Gold heranbrachte – begleitet von Tränen der Rührung und des Stolzes.
Lisa Kloster (GER) sicherte sich den dritten Platz, nachdem sie sich gegen Živa Batis (SLO) durchsetzte. Sie zeigte über alle ihre Heats hinweg eine bemerkenswerte Konstanz, besonders mit ihrem sicheren Umgang mit dem regulären Kono und den Flakas. Batis hingegen war die große Überraschung des Turniers: Sie kämpfte sich durch mehrere Runden, beeindruckte mit Manövern wie dem Double Flaka und bewies exzellente Kontrolle unter schwierigen Bedingungen. Auch wenn sie letztlich Kloster unterlag, verdiente sie sich den Respekt und den Applaus des Publikums.