Die Branche erwartet, dass Deutschland heute die Reisewarnung streicht.
Written by Tom Adkins on 21. Oktober 2020
Seit 4. Oktober liegen die Corona-Neuinfektionen auf den Kanaren unter dem Schwellenwert von 50 pro 100.000 Einwohnern. Die Branche erwartet, dass Deutschland heute die Reisewarnung streicht. Parallel laufen weiter die Verhandlungen über einen Tourismuskorridor.
Bereits seit Wochen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen auf den Kanarischen Inseln unter dem Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Dieser Grenzwert ist einer der Hauptgründe dafür, dass die Bundesregierung eine Reisewarnung ausspricht.
Inzwischen ist die Zahl auf den Kanarischen Inseln sogar auf unter 40 Neuinfektionen (KI) gesunken. Teneriffa liegt als einzige Insel mit 55 über dieser Marke. Deshalb gehen die Touristiker in Spanien und Deutschland davon aus, dass die Bundesregierung die Reisewarnung für die Kanaren fallen lässt.
Iberostar: „Die Öffnung ist überfällig“
„Die Zahlen sind seit Tagen sehr niedrig. Wir erwarten für heute, dass die Reisewarnung für die Kanarischen Inseln aufgehoben wird“, sagte Arturo Ortiz, Direktor des spanischen Fremdenverkehrsamts Turespaña.
Auch die Hotelverbände und Hoteliers hoffen darauf, dass die Bundesregierung auf die gesunkenen Corona-Fallzahlen reagiert. „Die Öffnung ist überfällig und hätte bereits seit mehreren Wochen erfolgen müssen“, sagt Finn Ackermann, Vertriebschef der Hotelkette Iberostar. Auch er erwartet für heute eine Entscheidung. Nach der derzeitigen Entwicklung sei es sicherer, auf die Kanaren zu fliegen als in Deutschland zu bleiben, betont Ackermann.
Verhandlungen über Korridor laufen weiter
Parallel laufen weiter die Verhandlungen zwischen den spanischen und deutschen Ministerien über einen sicheren Tourismuskorridor. Selbst wenn die Bundesregierung die Reisewarnung für die Kanaren zurückzieht, will Spanien am sicheren Luftkorridor festhalten.
„Auch nach einem Wegfall der Reisewarnung von Deutschland kann sich die Lage ja schnell wieder ändern“, sagt Ortiz. Außerdem versucht Spanien, die Korridorstrategie für alle Quellmärkte zu fahren.
Spanien erhofft sich vom Tourismuskorridor, die Quarantäne-Regelung für Urlauber zu umgehen. Denn danach müssen sich Rückkehrer aus Risikogebieten ab 8. November mindestens fünf Tage in Quarantäne begeben, sofern sie einen negativen Corona-Test vorlegen können. Ohne Test ist sogar eine Quarantäne von zehn Tagen Pflicht.
Test-Strategie wie in der Türkei
Die Quarantäneregelung gilt als enormer Hemmschuh für das Reisegeschäft. Die Korridorstrategie fußt vor allem auf Corona-Tests. Sie ähnelt dem Prozedere in der Türkei. Das heißt: Fluggäste aus Regionen in Deutschland mit einer 14-Tage-Inzidenz von mehr als 50 pro 100.000 Einwohner müssen sich höchstens 48 Stunden vor der Reise auf die Inseln testen lassen. Alle Reiserückkehrer unterziehen sich vor dem Rückflug nach Deutschland einem Test, um eine Quarantäne zu vermeiden
Quelle: fvw