FUERTEVENTURA BLEIBT AUF ROT –  Aber wer die Zahlen selbst fälscht – überlebt

Written by on 10. Oktober 2020

Die Inseln La Gomera, Fuerteventura und Gran Canaria müssen noch eine Woche lang mit der roten Ampel leben, während Teneriffa bis zum 23. ausharren muss… bla

Das Gesundheitsministerium der Regierung der Kanarischen Inseln hat in den letzten 24 Stunden (Stand 08/10/2020)  186 neue Fälle von COVID-19 gemeldet, was einer Gesamtzahl von 14779 und 6668 epidemiologisch aktiven Fällen entspricht, von denen 64 auf die Intensivstation und (weitere?) 220 ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Darüber hinaus wurde in den letzten 24 Stunden ein Todesfall aufgrund des Coronavirus bei einer über 80 Jahre alten Frau auf Gran Canaria gemeldet.

Nach Inseln betrachtet, hat Gran Canaria 7.957 akkumulierte Fälle, 49 neue Fälle und 3.764 aktive Fälle; Teneriffa hat 4.982 akkumulierte Fälle, 126 neue Fälle und 2.643 aktive Fälle; Lanzarote hat 1. Lanzarote hat 1. 129 kumulative, 6 neue und 83 aktive Fälle; Fuerteventura hat 699 kumulative, 5 neue und 127 aktive Fälle; La Gomera hat 78 kumulative, keine neuen Fälle und 44 aktive Fälle.

Die Kanarischen Inseln haben die niedrigste kumulative Inzidenz von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner mit 41,47 Fällen sowie die 14-Tage-Inzidenz von 95,57. Bis heute wurden auf den Inseln insgesamt 395.852 PCR-Tests durchgeführt.

Das Ampelsystem

semaforo

                                                  …bla, bla

Die Generaldirektion für öffentliche Gesundheit teilt mit, dass an diesem Freitag die restriktiven Maßnahmen, die auf den Inseln La Gomera, Fuerteventura und Gran Canaria für mindestens eine weitere Woche mit einer „roten Ampel“ markiert sind, in Kraft bleiben, während sie auf Teneriffa bis zum 23 verlängert werden. Die Inseln Lanzarote, La Palma und El Hierro bleiben auf „grün“.

Man weist darauf hin, dass auf den Inseln mit roten Ampeln keine Veranstaltungen oder Massenveranstaltungen, d.h. solche mit mehr als 10 Personen, erlaubt sind, mit Ausnahme der Feier von gewöhnlichen kulturellen Aktivitäten, die für die Öffentlichkeit geplant sind. In den Hotel-, Restaurant- und Terrassenbetrieben sowie in den Strandbars und Restaurants wird spätestens um 00:00 Uhr eine Sperrstunde festgelegt, und nach 23:00 Uhr können keine neuen Kunden mehr aufgenommen werden.

 

Für diese Zwecke werden Inseln mit einem hohen Übertragungsniveau als solche betrachtet, bei denen die kumulierte Inzidenz (IA) der in den letzten 7 Tagen diagnostizierten Fälle jedes einzelne der folgenden Kriterien erfüllt:

 

  1. dass die Insel mehr als 50 Fälle/100.000 Einwohner hat.
  2. dass eine Gemeinde der Insel mehr als 100 Fälle/100.000 Einwohner hat, mit mehr als 2 sporadischen Fällen,
  3. einen Anstieg von >10% im Vergleich zur durchschnittlichen kumulierten Inzidenz (IA) der letzten zwei Wochen aufweisen.

Die Inseln mit hohen Übertragungsraten werden aus diesen restriktiven Bedingungen entlassen, wenn die kumulative Inzidenz der in den letzten 7 Tagen diagnostizierten Fälle auf Inselebene 50 Fälle/100.000 Einwohner nicht übersteigt oder wenn alle Gemeinden dieser Insel, die zuvor die drei bereits erwähnten Kriterien für eine hohe Übertragungsrate überschritten hatten, die kumulative Inzidenz der in den letzten 7 Tagen diagnostizierten Fälle für 10 Tage gesenkt haben.

…bla, bla, bla

ABER JETZT KOMMT DER INTERESSANTE TEIL:

Wer nur halbwegs die Grundrechenarten beherrscht, kommt dem Unvermögen (oder ist es Absicht?) einiger Beamter in der Dirección General de Salud Pública ( Generaldirektion für öffentliche Gesundheit) ganz schnell auf die Schliche. Da wird mit Zahlen operiert, die bar jedweder Grundlage sind. Und im Ergebnis sind Verbote von Veranstaltungen oder eben auch, wie Anfang September in der Gemeinde Pájara geschehen, das Verbot für den Oasis-Market erteilt worden. STOP! FALSCH! Richtigstellung: Es wurde von der zitierten Generaldirektion keine Autorisierung erteilt. Das ist nämlich etwas anderes.

Und diese Woche das gleiche Spiel am Beispiel Tuineje!

Tuineje hat insgesamt 56 positive Fälle  (Stand 8.10.20) registrieren müssen. Aktuell gelten 10 Fälle als COVID-19 – aktiv. In den letzten 28 Tagen liegt die Zahl bei 22 neu registrierten Fällen  und in den letzten 14 Tagen bei 12 (Stand 8.10.20) . In den letzten 7 Tagen, die ja die Schlüsselzahl für die berühmt/berüchtigte kumulative Inzidenz sind, liegt die Zahl der neu registrierten Fälle in der Gemeinde Tuineje bei DREI (3) !

Bei 15.241 Einwohnern, angegeben vom GobCan (ISTAC) , ergibt das eine kumulative Inzidenz (KI oder auch IA – incidencia acumulada) die die neuen Fälle pro 100.000 Einwohner ausdrückt…(berechnet: 100.000/ tatsächliche Einwohnerzahl laut ISTAC x Anzahl der letzte 7 Tage) bei 100.000 /15.241 * 3 = 19,68 .

Alle diese Zahlen lassen sich nachprüfen auf der Seite vom Gobierno de Canarias (link)

Jetzt wurde Folgendes veröffentlicht (hier zum Originaldokument):screenshot

informe DGSP 0910

informe DGSP 0910

Darin wird Tuineje mit einem IA von 91,86 geführt was einer realen Anzahl von 14 Neuinfektionen entspricht, wie es auch der Übersicht (casos 7 días) zu entnehmen ist.

Tatsächlich hat Tuineje laut der offiziellen Grafik von GRAFCAN aber nur 3 neue Fälle in den letzten 7 Tagen!

Hier habe ich mal eine Übersicht erstellt mit den Zahlen von Grafcan:

Übersicht: Ingo Töpfer

Übersicht: Ingo Töpfer

 

 

Was stimmt denn nun?

Wem nützen diese Falschinformationen?

Um nicht gleich Wind auf die Mühlen sämtlicher Verschwörungstheoretiker zu geben: Ich bin für saubere Zahlen und wenn es eng wird dann auch für entsprechende Maßnahmen. COVID-19 ist kein Spaß! Schützt euch und eure Lieben! Haltet die Vorschriften ein wie sie die zuständigen Behörden anweisen.

 


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